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Zur Geschichte des Heimatvereins Höpfingen e.V.

von Meinrad Hauck (aus: „Höpfingen - Beiträge zur Heimatgeschichte, Band 1", 1985, S. 18 bis 21)

Es waren besondere Erfordernisse und durchdachte Überlegungen, die den verstorbenen Altbürgermeister und Ehrenbürger der Gemeinde, Herrn Karl Schell, bewogen hatten, ein Gremium oder eine Vereinigung zu schaffen, die sich als erste und vordringlichste Aufgabe stellen sollte, das geplante Heimatfest 1966 zu organisieren und durchzuführen unter Einbeziehung der gesamten Bürgerschaft. Eine erste öffentliche Versammlung am 4.12.1965 im Gasthaus zum Ochsen nutzte Herr Karl Schell, um auszuloten, inwieweit er hierfür Gehör fand bei der Bürgerschaft, den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern. Nachdem er Gewissheit hatte, dass nicht nur ein vordergründiges Bedürfnis vorlag, lud er zu einer vorläufigen Gründungsversammlung einer Vereinigung oder eines Vereins. Als programmatische Aufgaben sollte festgelegt werden:
- Mitgestaltung des Heimatfestes vom 23. Juli bis 1. August 1966 (der eigentliche Träger dieses Festes war die Gemeinde)
- Pflege heimatlichen Brauchtums
- Bereicherung der Gemeinde in kultureller Hinsicht
- Entwicklung des Fremdenverkehrs

Mit der zu gründenden Vereinigung sollte sich keine Konkurrenz für die bestehenden Vereine entwickeln; Vereine, Firmen sollten kooperative Mitglieder werden.
Die Anwesenden kamen überein, einen Verein zu gründen, ihm den Namen „Heimatverein Höpfingen e.V." zu geben. Die vorläufige Vorstandschaft wurde gewählt. So sah sie aus:
1. Vorsitzender: Kosmas Hauck
2. Vorsitzender: Karl Schell, Bürgermeister
Schriftführer: Meinrad Hauck
Kassenwart: Ludwig Popp

Als Beisitzer bestellte die Versammlung:
Ernst Schuhmacher, Pfarrer
Rudolf Engel, Rektor
Ludwig Eiermann
Franz Schell
Karl Fürst
Konrad Ehmann
Leopold Schell

In der eigentlichen Gründungsversammlung am 21. Januar 1966 wurden Vorstandschaft und Beirat in ihrem Amt bestätigt. In der gleichen Versammlung wurde die Satzung in ihrer endgültigen Fassung angenommen. Sie war in einer Arbeitsbesprechung von Bürgermeister Karl Schell als ausgearbeiteter Entwurf vorgelegt, erläutert, von den Anwesenden diskutiert worden, Abänderungsanträge waren eingebracht, angenommen bzw. abgelehnt worden.

Nach § 5 dieser (alten) Satzung sind die Organe des Vereins:
a) die Mitgliederversammlung
b) der Vorstand
c) der Beirat
d) der erweiterte Beirat

(Der alte) § 8 legt unter anderem fest:
„Der Vorstand wird in der Erfüllung seiner Aufgaben durch den Beirat unterstützt. Diesem Beirat gehören an:
1. als ständige Beisitzer
a) der jeweilige Bürgermeister und zwei Gemeinderäte
b) der jeweilige Ortspfarrer
c) der jeweilige Leiter der Schule (Rektor)
2. zu wählende Beisitzer: bis zu sechs Personen

Dem erweiterten Beirat gehören an: die Vorstände der örtlichen Vereine und Organisationen und die erforderlich werdenden Sachbearbeiter. Sofern die unter 1. genannten Personen bereits dem Vorstand oder Beirat infolge einer anderen Funktion angehören, werden für sie keine Vertreter bestimmt."

Die Heimattage im Sommer 1966 waren ereignisreiche und erfreuliche Tage, an den sich die teilnehmenden gerne erinnern. Dokumentationen – Filmaufnahmen, Dias, Fotos, Programme, Texte – liegen vor. Der Heimatverein Höpfingen e.V. hatte bei der Durchführung seinen Beitrag dazu geleistet. Er stellte sich die Frage: Was nun? Gibt es neue Aufgabengebiete, werden andere Teilaspekte aus der Satzung verwirklicht?"
In der nächsten Zeit entspann sich eine rege Diskussion, ob sich der Verein nicht mehr der Werbung und Förderung des Fremdenverkehrs zuwenden solle. Trotz konsequenter und intensiver Bemühungen bei den zuständigen Stellen gelang es nicht, der Gemeinde Höpfingen das Prädikat „Erholungsort" zu verleihen. Die in diesem Zusammenhang zu erhoffenden finanziellen Hilfen blieben natürlich aus. Trotzdem ließ es sich der Verein nicht nehmen, bei der Schaffung von Anlagen im Sinne der Fremdenverkehrswerbung gestaltend mitzuwirken.

Es zeugt vom Engagement des Vereins, dass Vorschläge aus der Vorstandschaft und von Mitgliedern für künftige Aktivitäten realisiert werden konnten bzw. noch heute Arbeitseinsatz und Tatkraft beanspruchen. Erinnert sein an die Bildstockanlage am Hardheimer Weg im Gewann „Halde": Das „Steinerne Kreuz", bis dato lag es in der Wiese am Wegrand vor oder hinter dem „Hadles Bill", wurde aufgerichtet; als Sockel diente ein Findling. Das gotische Bildhäuschen mit leerer Nische, das ursprünglich an der B 27 in Richtung Ziegelei stand, wurde mit Einwilligung des Eigentümers an den Hardheimer Weg versetzt. So wurde zusammen mit dem „Hadles Bill", einer Bildtafel, die das Vesperbild von Dettelbach (Schmerzhafte Madonna) darstellt, eine Dreiergruppe geschaffen, die kunsthistorisch einprägsam drei verschiedene Stilepochen von Sühne- und Erinnerungszeichen dokumentiert. Eine würdige Anlage mit Sitzbänken lädt den Wanderer oder Spaziergänger zur Rast und zum „Sinnieren" ein. Angeregt durch dieses gelungene Werk, wollte sich der Heimatverein die Pflicht auferlegen, jedes Jahr oder wenigsten alle zwei Jahre einen Bildstock in der Höpfinger Gemeindeflur zu restaurieren. Leider wurden sehr schnell die finanziellen Grenzen des Vereins deutlich, und dieses Vorhaben konnte nicht durchgeführt werden.

Ein bedeutender Vorschlag, eine Museumsstube einzurichten, um historisch wertvolle Gegenstände vor Vernichtung und dem Abhandenkommen zu bewahren, hat den Verein bewegt, das Höpfinger Heimatmuseum zu gründen, das durch seine Expansion und infolge der Quantität und Qualität seiner Einrichtungsgegenstände zahlreiche freiwillige Arbeitsstunden des Vorstandes und einsatzfreudiger Mitglieder gebunden hat und noch binden wird. Ideell und materiell dürfte dies wohl die bisher größte Leistung des Heimatvereins Höpfingen e.V. (bis dahin gewesen) sein. Schüler und Erwachsenen werden Einblicke geboten - besonders durch die sachgerechte Führung des (damaligen) Museumswärters, des Herrn Bossmann - in die Vergangenheit des Dorfes, des Lebens und Wirkens der Bewohner, die eingebunden sind in die nähere und weitere Umgebung, in die Region, in das Land. Sie erhalten Anregungen, auch andere Museen und Ausstellungen zu besuchen, sei es in der Nachbarschaft oder in den größeren Städten.

Welch zündender Funken ging aus von Herrn Rektor a.D. Engel und jener alten Laterne des einstigen Höpfinger Nachtwächters, die Herr Engel in die Generalversammlung am 20. Januar 1967 mitgebracht und als ersten Sammelgegenstand für die Heimatstube präsentiert hatte.

Wanderungen um Höpfingen, durch Wald und Flur, in die Nachbargemeinden mit fröhlichem Ausklang, brachten nicht nur Abwechslung in das Vereinsleben - Herr Otto Sauer, Gartenstraße, hatte sie angeregt - , sondern ließen die Notwendigkeit aufleuchten, für unseren Ort markierte Wanderwege, Rundwege, Rastplätze mit Ruhebänken anzulegen, einen Ortsprospekt mit Wanderkarte zu erstellen. Vieles tat sich in der Zwischenzeit. Der erste Ruhe- und Rastplatz an der Glashofener Straße wurde geschaffen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den Vereinen und Firmen wurden Wanderwege mit Sitzbänken gekennzeichnet, schließlich ein Ortsprospekt mit Wanderkarte aufgelegt. Herr Helmut Kuhn befasste sich besonders mit der Betreuung der sommerlichen Feriengäste. In Dia-Vorträgen brachte er ihnen die Schönheiten unseres Dorfes und seiner Umgebung nahe.

Mit neuen Unternehmungen wollte sich der Heimatverein im Jahre 1969/70 profilieren. Die Möglichkeit der Regeneration der Höpfinger Fastnachtsgesellschaft „Blona" - sie hatte 14 Jahre zuvor ihre Aktivitäten eingestellt - wurde lebhaft diskutiert. Ein Arbeitsgebiet „Fastnacht" wurde ins Leben gerufen, Herr Oswald Dörr wurde zum Sachbearbeiter ernannt. Die Gründung einer Interessengemeinschaft „Fastnacht" wurde erwogen. Die Verhandlungen mit Vereinen erwiesen sich als schwierig, und jeder in der Vorstandschaft atmete auf, als durch die Gründung der FGH 70 der Heimatverein von seiner sich selbst auferlegten Verpflichtung, die Höpfinger Fastnacht neu zu beleben, entbunden war.

Die Kneipp-Fußtret-Anlage - ein Beitrag zur Gesunderhaltung der Höpfinger Bürger und Gäste - beschäftigte von Herbst 1969 bis zu ihrer Einweihung am 17. Juni 1976 (Fronleichnam) den Heimatverein. Art und Standort der Anlage hielten so manches Vorstands- und Vereinsmitglied und viele engagierte Bürger in Atem. Mit der Planung und Errichtung der Anlage wurde Herr Architekt Fridolin Kuhn beauftragt. Die Anlage fügte sich schließlich nahtlos in die Spielplatzanlage an der Glashofener Straße oberhalb der Steigkapelle ein.

Nicht unerwähnt bleiben sollen „die Aktionen sauberer Wald und saubere Flur", die, angeregt durch Rektor a.D. Engel und durchgeführt in Verbindung mit der Schule, seit bald 20 Jahren das Umweltgewissen der Höpfinger – Kinder, Jugendlicher, Erwachsener - schärfen und damit einen Beitrag zur Lösung eines der wichtigsten Aufgabenfelder unserer Gegenwart leisten.

Durch diese intensive Öffentlichkeitsarbeit hat sich der Heimatverein Höpfingen e.V. nicht nur in den Reigen der Höpfinger Vereine eingefügt, sondern durch seine bewussten Aktivitäten - erinnert sei an die Vereinsfeste/Waldfeste, seit 1983 Planfeste, Ausflüge, Sonnwend- bzw. Johannisfeuer auf dem Leutschenberg, Nikolausfeiern - dem Gemeindeleben einen wichtigen kulturhistorischen Stempel aufgeprägt.

Besonders engagierte Personen des Vorstandes garantieren durch ihre Einfälle, ihre Impulsivität und ihre Sachkenntnis ein Weiterschreiten, ein Vorwärtsgehen des Vereins. Hierzu möge Gott seinen Segen geben.



Weiterer Fortgang der Geschichte seit 1983

1983
Einweihung des Museums am Plan

1984
2. Planfest
Sonderausstellung „Bilder aus alter Zeit"

1985
20 Jahre Heimatverein Höpfingen e.V. mit Festbankett
3. Planfest mit historischem Festzug
Herausgabe des Buches: „Höpfingen - Beiträge zur Heimatgeschichte, Band 1"

1987
Einweihung der Museumsscheune in der Zehntgasse

1988
4. Planfest
Einweihung der restaurierten Bildstöcke „Heilig Blut" Bild vom Dornberger Pfad und des „Hannese Bild" am Walldürner Weg

1989
Inventarisierung der fast 2000 Exponate

1990
25 Jahre Heimatverein Höpfingen mit Festbankett
Der Heimatverein stellt die Festdamen beim Quetschefescht
5. Planfest
Herausgabe des Buches „Höpfingen - Beiträge zur Heimatgeschichte, Band 2"
Einweihung des restaurierten Hochkreuzes „Ziegler-Kreuz"

1991
Einweihung des wiederhergestellten Bildstocks „Heilige Familie" an der Waldstettener Straße
Sonderausstellung Geschichte des Radfahrvereins „All Heil"
Sonderausstellung mit Gefallenenbildchen

1992
Einweihung des Bildstocks „Schwarzes Kreuz"
6. Planfest

1993
Wanderausstellung des Verbandes Odenwälder Museen und Sammlungen
Sonderausstellung Puppen
Einweihung des restaurierten Hochkreuzes am Walldürner Weg

1994
Einrichtung des Heimatarchivs im Keller des Rathauses
Scheunenfest am Königheimer Höflein in der Zehntgasse

1995
Erarbeitung einer Museumskonzeption für das Königheimer Höflein
Gründung der Spinnstube
30 Jahre Heimatverein Höpfingen e.V. mit Festbankett
7. Planfest

1996
Einweihung der Museumsschmiede im Königheimer Höflein mit Hoffest

1997
Neue Satzung
8. Planfest
Überarbeitung der Konzeption für das Museum Königheimer Höflein

1998
Beginn der Sanierungsarbeiten am Königheimer Höflein
1. Infoheft „Informationen zum neuen Heimatmuseum Königheimer Höflein"

1999
Herausgabe der Arbeitsvorlage "Ortssippenbuch Höpfingen 1622-1860"
Fertigstellung der Sanierungsarbeiten am Königheimer Höflein
Übergabe des Gebäudes an den Heimatverein mit Hoffest

2000
Beginn der Umsetzung der Museumskonzeption
Der Heimatverein stellt die Festdamen beim Quetschefescht
Aktionstag im Königheimer Höflein beim Ferienspaß
2. Infoheft 1999/2000

2001
Einweihung des Museums „Das Bauernhaus im Dorf - Königheimer Höflein"
Herausgabe des Museumsführers
Tag der offenen Tür mit handwerklichen Vorführungen
3. Infoheft 2001

2002
Einweihung "Museumsspeicher" im alten Rathaus mit Hoffest
Preisverleihung "Vorbildliches Heimatmuseum"
4. Infoheft 2002

2003
Flugplatzausstellung beim Schlempertshoffest
Weihe der restaurierten Bildstöcke „Zieglers Kreuz" und „Hannese Bill"
Klöppeltag im Museum
Buchvorstellung „Höpfingen im Spiegelbild seiner Vereine"
5. Infoheft 2003

2004
3 Aktionstage im Museum: Brot backen, Eierfärben und Patchwork
Hoffest
Christkindbesuch im Museum
6. Infoheft 2004

2005
10 Jahre Spinnstube
Ausstellung "60 Jahre danach - Der ehemalige Militärflugplatz Dornberg" in der Rathausgalerie
Festakt 40 Jahre Heimatverein mit 8. Planfest
Restaurierung des Gültbuches von 1700
Aktionstag Marmeladekochen
7. Infoheft 2005

2006
Festakt 200 Jahre Baden
Aktionstag Quetsche
Christkindbesuch im Museum
8. Infoheft 2006

2007
Restaurierung der Priestergräber im Friedhof
Hoffest
Restaurierung des Kriegerdenkmals an der Kirche
9. Infoheft 2007

2008
Theaterstück "Szenen einer Hausgeschichte - 600 Jahre Königheimer Höflein" im Museumshof
Vortrag über Thomas Buscher und seinen Höpfinger Hochaltar
10. Infoheft 2008

2009
Ausstellung "Thomas Buscher und sein Höpfinger Altar" in der Rathausgalerie
Kirchenführer der katholischen Kirche St- Ägidius Höpfingen
Seinerzeitfest anlässlich 100 Jahre katholische Pfarrkirche St. Ägidius
Aktionstag im Königheimer Höflein beim Ferienspaß
Aktionstag Most mit Mostfest im Königheimer Höflein
11. Infoheft 2009

2010
Der Heimatverein stellt die Festdamen beim Quetschefescht
15 Jahre Spinnstube mit Modenschau
Filmabend Heimatfest 1966 + 1985
Modenschau am Quetschefescht
Ausstellung "100 Jahre Bahnschmerzen - Bau der Eisenbahnstrecke Walldürn-Hardheim 1909-1911" in der Rathausgalerie
12. Infoheft 2010

2011
Beteiligung am Fränkischen Narrentreffen in Höpfingen
Theaterstück "Mer räide drüber - Höpfi wird 775 Jahre" auf dem Kirchenvorplatz
Seinerzeitfest - 775 Jahre Höpfingen
Jubiläumsfestbuch - 2011 - 775 Jahre Höpfingen ; als 3. Band der Reihe „Höpfingen - Beiträge zur Heimatgeschichte"
13. Infoheft 2011

2012
Einweihung "Veldes"-Kreuz nach der Restaurierung an der ehemaligen Ziegelei